Nachdem wir für einige neue Videos den richtigen Wagenpark zusammengestellt hatten, mussten wir feststellen das einige interessante Modelle nicht auf dem Markt erhältlich sind, sodass etwas eigenes her musste. Gesagt getan. Wir machten uns sofort an die Recherche nach exakten Vorbildinformationen wie Farbcodes, Schriftarten, Geländerformen etc. Alles in allem eine doch nicht ganz einfache Aufgabe die es zu bewältigen galt. An dieser Stelle auch einen großen Dank an die Unternehmen Raildox, ITL und HVLE die uns dieses genehmigten und uns bei unseren Projekten unterstützten.
Nun ging es los. Wir versuchten uns an die ersten Airbrush Modelle, was direkt in die Hose ging. Zum einen benutzten wir nicht die richtigen Farben bzw. diese zu mischen war nicht so einfach, zum andere lösten wir beim Versuch vorhandene Farben und Beschriftungen zu entfernen komplette Gehäuse auf. Nachdem wir uns weiteres Wissen online angeeignet hatten, wurden auch die Airbrush-Lackierungen besser. Damit stand dann das nächste Problem im Raum, nämlich die Beschriftung. Da uns das Zeichnen durch unsere Berufe gut liegt, waren die ersten Beschriftungen schnell gezeichnet. Leider gestaltete sich das Ausdrucken aber nicht so einfach, da handelsübliche Drucker kein weiß drucken können. Zum andere sahen die fertigen Decals auch nicht wirklich gut aus, wenn es um gewisse Details ging. Daher suchten wir nach einem zuverlässigen Partner, der sich auf das Drucken von Decals spezialisiert hat.
Damit war es leider nicht getan. Die ersten fertigen Decals waren auf zu dickes Papier gedruckt, was später auf dem Modell zu erkennen war. Weitere Alterungsversuche, die die zu dicken Decals vertuschen sollten, haben uns auch nicht zufrieden gestellt. Daher ließen wir die Decals neu drucken und zwar mit einem anderen Druckverfahren auf dünnerem Papier.
Nachdem die neuen Decals eingetroffen und angebracht waren hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. Sofern es um einfache, glatte Flächen ging, sahen die Decals Klasse aus, allerdings sind diese Voraussetzungen selten gegeben. Es gibt immer Abstufungen, Lüftungsgitter, Griffe, Schrauben, Scharniere usw., die dafür sorgen, dass die Decals nicht richtig kleben und auch nicht richtig anliegen. Es bildeten sich Luftblasen unter den Decals und nach einer weiteren Behandlung mit Klarklack lösten sich die Decals ab.
Naja, wir bildeten uns online weiter fort und stießen dabei auf einen Decal-Weichmacher und Decalfix. Der Weichmacher sorgt dafür, dass die Decals beim Anbringen gut anliegen und Decalfix sorgt für einen guten Halt. Zum andere lässt der Weichmacher die Decals wie aufgedruckt erscheinen. Jetzt brauchten wir also die Gehäuse nur noch mit Klarlack in seidenmatten benebeln und damit waren die Gehäuse fertig.
Ein kleiner Tipp noch: Nachdem das Gehäuse fertig lackiert ist, sollte es einmal mit seidenmatten Klarlack lackiert werden damit sich die Decals besser anbringen bzw. sich beim Anbringen korrigieren lassen. Eine glatte Oberfläche sorgt dafür das die Decal nicht ganz so fest haften bzw. besser rutschen, wenn man diese verschieben möchte.
Jetzt war die eigentliche Arbeit erledigt nur leider fehlten bei einigen Modellen noch Geländer und Handgriffe. Diese haben wir aus Ø 0.5 mm Messingröhrchen bzw. Zurüstteilen gefertigt. Das Löten der Messingröhrchen gestaltete sich leider schwerer als gedacht. Wenn eine Stelle zusammenhielt, löste sich eine andere ab, da Messing die Wärme sehr gut leitet. Mit gewissen Vorrichtungen und viel viel Geduld haben wir die Geländer aber fertig bekommen. Da uns das Löten zum Anfang nicht einfach viel, haben wir es mit unterschiedlichen Klebern (Sekundenkleber, Komponentenkleber) probiert, aber diese Versuche führten leider nicht zum Erfolg. Damit die Geländer am Modell gut halten, wurden Ø 0.5 mm Löcher mit einem Spiralbohrer von Proxxon in den Rahmen gebohrt. Die Spiralbohrer von Proxxon halten bzw. brechen nicht so schnell und was viel wichtiger ist, sie bleiben scharf.
Zum Ende wurden die Geländer noch grundiert bzw. lackiert, einzelne Bauteile zusammengesetzt wie auch Zurüstteile angebracht und fertig waren die Modelle.
Und nun genug der Schreiberei. Wir für unseren Teil sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und lassen einfach mal ein paar Bilder sprechen. Bewegte Bilder zu den hier vorgestellten Modellen findet Ihr auf unserem Youtube Kanal bzw. hier auf der Website.